120 Jahre
Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte eG
Ohne Geschichte keine Zukunft.
1895-1919
Not macht erfinderisch

Felsenstraße 138-140 / Heckenstraße 21-23, 1926 und
Grabenstraße 101 / Kammerstraße 151-171, 1927-1928 erbaut
Die Wohnungsarmut unter der Arbeiterschaft hatte sie auf die Idee gebracht: Am 3. Februar 1895 gründeten 60 Duisburger aller Schichten den Spar- und Bauverein und fanden mit unserer Urgenossenschaft ihre Lösung für eines der dringendsten Probleme der Zeit. Jedes interessierte Mitglied wollte man zukünftig mit preiswertem Wohnraum versorgen. Schon im Herbst durften die ersten Familien in der Felsenstraße 28 endlich ein Heim mit modernem Grundriss beziehen. Und am Jahresende gehörten dem Verein bereits 251 Beitragszahler an, die alle einen Pflichtanteil von 300 Reichsmark erworben hatten. Nicht zuletzt durch die Ausgabe von Schuldverschreibungen konnte der Bestand schnell auf 66 Häuser mit 385 Wohnungen anwachsen. Viele Einheiten in Neudorf, Duissern und Hochfeld wurden Anfang des 20. Jahrhunderts noch mit Toilettenspülungen, Wasseranschlüssen, Treppenhausbeleuchtungen und Waschhäusern nachgerüstet.
Dann brach der 1. Weltkrieg aus.
1920-1945
Lichtblick in dunkler Zeit
Als Zeichen des Neubeginns errichtete man direkt nach Kriegsende 6 Häuser in der Saarbrücker Straße. Doch sie waren teurer als alle vorangegangenen Projekte zusammen. So setzte die Bautätigkeit bis zum Ende der galoppierenden Inflation aus. Erst ab 1925 kamen z. B. in der Heckenstraße wieder Wohnungen hinzu- jetzt mit elektrischem Licht und eigenen Bädern. In der ersten Hälfte der 30er Jahre bedingten eine katastrophale Wirtschaftslage und die Mietrückstände der oft arbeitslosen Mitglieder kurzzeitig einen kompletten Investitionsstopp. Danach ging es dann u. a. mit Neubauten an der Heer- und Fröbelstraße, später auch mit der Übernahme von 32

Häusern der »Heimstätten-Baugenossenschaft« bzw. »Ansiedlungsgenossenschaft für Kriegsbeschädigte« weiter. 1942 firmierte unser Spar- und Bauverein mit einem Bestand von ca. 1100 Wohnungen zur »gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Mitte eGmbH«.
Mitten im 2. Weltkrieg.
1946-1985
Phoenix aus der Asche
Kaum ein Haus war heil geblieben. 491 Wohnungen wurden total zerstört, 434 stark beschädigt. Die Überlebenden krempelten die Ärmel hoch und machten die Häuser gemeinsam provisorisch bewohnbar. Gelder für den Wiederaufbau flossen erst nach der Währungsreform. 1955 war schließlich alles professionell restauriert und dank ausgebauten Dachgeschossen gab es sogar 102 Wohnungen mehr. 1958 folgten der erste Neubau und in den kommenden Jahrzehnten rund 600 teilweise öffentlich geförderte Wohnungen – familiengerecht und immer hochwertiger ausgestattet. Wegen der Verteuerung attraktiver Grundstücke verlegten wir uns Ende der 70ger Jahre allerdings immer mehr auf die Instandhaltung und Umgestaltung des Bestandes. Wie an der Gitschiner Straße erhielten ganze Baugruppen zeitgemäße Grundrisse, Elektroinstallationen, Heizungen, Bäder, Verglasungen, Wärmedämmungen oder neue Dächer. Und nur einmal wurde abgerissen und neu gebaut.

Philosophenweg 46-50, 2000 und
Felsenstraße 28-32 2007 erbaut
1986-2015
Flexibilität ist alles
Nicht zuletzt durch zwei öffentlich geförderte Neubauprojekte und eine größere Übernahme erweiterte sich unser Bestand in den letzten Jahrzehnten auf 1.707 Einheiten – einige davon am Innenhafen. Auch qualitativ konnten wir neuesten Trends und wachsenden Ansprüchen genügen. Denn Wohnumfeld- und Modernisierungsmaßnahmen steigerten nachhaltig die Attraktivität älterer Quartiere. So profitierten viele Mitglieder nicht nur von der liebevollen Gestaltung der Innenhöfe, sondern auch von der Barrierefreiheit ihrer Wohnungen und Treppenhäuser. Von 2007 bis 2012 wurden bahnbrechende Genossenschaftsprojekte umgesetzt: Den kompletten Neubau (103 Wohnungen) unserer abgerissenen Wohnanlagen an der Felsen-, Templer-, und Malteserstraße nach aktuellen technischen Standards. Single-, familien-, und seniorengerecht und damit fit für den demographischen Wandel.
